B-1-2a

Relevante Zitate

  • S. 18: "Im Gegensatz dazu behauptet Hegel: ..Beim bloßen Sein darf nicht stehen- geblieben werden; allein es ist gedankenlos, den sonstigen Inhalt unseres Be- wuBtseins als gleichsam neben und außer dem Sein befindlich oder als etwas zu betrachten, was es nur auch gibt. Das wahre Verhaltnis ist dagegen dieses, daB das Sein als solches nicht ein Festes und Letztes, sondem vielmehr als dialek­ tisch in sein Entgegengesetztes umschlagt welches, gleichfalls unmittelbar genommen, das Nichts ist"
  • S. 21: "Seine 'Wissenschaft der Logik', die zugleich als Metaphysik auftritt, wird durch Hegel mit „dem Sein" identifiziert."
  • S. 21: "Diese protestantische Theologie wird jetzt von Hegel in die Philosophie aufgehoben, die vorgibt „den Inhalt" dieser Theologie zu rechtfertigen"
  • S. 25f: Das Wahre mu? in Beziehung mit dem Unwahren sein und durch dieses Unwahre wird die Wahrheit. Mit anderen Worten, Gott wird er selbst, wenn er alles Welthafte als das, was keinen Selbstand besitzt, aufhebt und sich als die Wahr­ heit durchsetzt. Seine Wahrheit ohne diesen ProzeB der Vemichtung seiner Teile ware keine Wahrheit. Die Wahrheit ist wieder zugleich unwahr, ist falsch, denn das Sein ist zugleich eine Widerspruchseinheit des Wahren und seiner Negation.
  • S. 26: "Dieser Denk- weg wird zur Notwendigkeit; „die Philosophic muB mythologisch werden**50 und deswegen bringt Hegel das Wahre und das Falsche als seine Entgegensetzung zusammen in eine Widerspruchseinheit, weil sie beide sowohl im Mythos, als auch in der dialektischen Theologie Martin Luthers als kontradiktorische Gegensatze zuinnerst verbunden sind."
  • S. 185f: „Der Angriff Luthers aus dem Jahre 1519 im ‚Kommentar zum Galaterbrief’ gegen […] Boethius' Definition der Person als ‚naturae rationalis individua substantia‘ vertauscht die menschliche Person als Substanz mit Relation.“
  • S. 189: "Der Glaube aus uns und Christus gleichsam eine Person macht"86 und diescn Widerspruch der hoch- sten Gerechtigkeit und der totalen Siinde „des Himmels" und „der Hoile" umfassend versöhnt. ,»Diese zwei Gegensatze... müssen im Herzen ganz eng verbunden werden.
  • S. 231: "Wie Luther spricht Hegel davon, daß Gott selbst Sünder wird, um im Kampfe gegen sich selbst seine eigene Entfremdungsgeschichte aufzuheben. Gott totet seinen eigenen Tod, heißt fur Hegel, Gott vollzieht seine eigene innere Konversion und Umwandlung. Nicht Überwindung des Todes, sondem Verewigung des Todes als Entwicklungsprinzip des Lebens iiberhaupt, wird uns zugemutet! Gott, der die ihm aufgeburdete Bosheit der Schöpfung zu seiner eigenen Wesensnatur machen soll, muß von Luther und Hegel als der „Todschlager“ seiner eigenen Entfremdungsgeschichte verstanden werden" [Stockhausen]”."
  • S. 235: „Formal und inhaltlich stimmen die beiden Dialektiken völlig überein. Luther und Hegel bilden ihr Denken, im Grunde mit einem Prinzip: ‚Durch die Negation der Negation zur Position‘. Sie sind einig, dass dieses neue Prinzip eine große Aporetik und Widerspriichlichkeit mit sich bringt, dass der geoffenbarte Logos als „simul iustus et peccator" zu verstehen ist, der wahr und falsch, gut und böse, lebendig und tot ist, dass er allein als Widerspruch fur alle Widerspriiche verantwortlich ist - durch die Ubertragung der Ursache des Bosen auf ihn, was Luther und Hegel mit alien Konsequenzen fur das Denken und Weltgeschichte tun.“

Quelle:

  • Guz Tadeusz. “Zum Gottesbegriff G. W. F. Hegels Im Rückblick auf das Gottesverständnis Martin Luthers eine metaphysische Untersuchung.” Lang 1998.

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