Transzendentalien

Was sind Transzendentalien?

Die, insbesondere in der Scholastik, bekannten sieben Transzendentalien ens, res, unum, aliquid, verum, bonum, pulchrum sind Attribute, die jeglichem Sein und somit auch der Person zu eigen sind. Die Transzendentalien übersteigen also die ontologischen κατηγορία, in die nach Aristoteles das kontingente Sein ein geteilt werden kann. Die Transzendentalien sind deswegen im ontologischen Sinn transkategorial, viz. sie können nicht nur innerhalb bestimmter ontologischer Kategorien des kontingenten Seiendem vorkommen, sondern auch im absoluten Sein. Wenn mit Aristoteles davon ausgegangen wird, dass alles kontingente Seiende in zehn Kategorien eingeteilt werden kann und die Kategorie der Substanz sich von den neun anderen Kategorien der Akzidenzien fundamental unterscheidet, kann gefragt werden, zu welcher dieser Seinskategorien die menschliche Person gehört…

Person und Transzendentalien

Was hat jedoch der Ausdruck ‘Person’ mit diesen sieben Transzendentalien gemeinsam, die im Gegensatz zur ‘Person’ jedem Seienden zukommen? Es ist eine Frage, die auf das wesentliche Charakteristikum der Transzendentalien abzielt. Hierzu hat Duns Scotus u. E. einen bedeutenden Beitrag, eine wichtige Ent- deckung gemacht. Er hat viz. gezeigt, dass das ‘Herz’ der Transzendentalien nicht ihre Eigenschaft ist, dass sie jedem Seienden zukommen, sondern dass ihr Wesen frei von jeder Begrenzung ist, sprich, dass ihre jeweilige ratio formalis absolute Unendlichkeit zulässt. Duns Scotus nannte solche Wesenheiten reine Vollkommenheiten. Das heißt jedoch nicht, dass jede reine Vollkommenheit, so wie wir sie in der kontingenten Welt realisiert vorhanden, absolut unendlich ist. Die anderen Wesenheiten, die keine reinen Vollkommenheiten sind, heißen dementsprechend gemischte Vollkommenheiten. Hierzu sind z. B. Wesenheiten, wie das menschliche Gesicht, die Gestalt oder auch Farben etc. zu zählen, die ein begrenztes Wesen haben, das keine absolute Unendlichkeit zulässt. Es gibt also folglich drei Gruppen von Transzendentalien: a) jede Transzendentalie ist als solche eine reine Vollkommenheit. b) viele Transzendentalien kommen nicht in allen kontingenten Seienden vor (wie z. B. Leben, Freiheit, Wissen, etc.) c) solche Transzendentalien, die ausschließlich dem supremen Seienden, also Gott, zuzuschreiben sind.


Untergruppen
  1. ens
  2. res
  3. unum
  4. aliquid
  5. verum
  6. bonum
  7. pulchrum

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