Mögliche Gründe für den Antipapalismus des späten Luthers

Raphael E. Bexten

Erstpublikation 26.10.2022

Einleitung

Hier soll nicht der Versuch unternommen werden, Luther (* 10. November 1483 in Eisleben, † 18. Februar 1546 in Eisleben) als „Feindbild zu zeichnen". Vielmehr soll versucht werden, vorsichtig nach plausiblen Theorieansätzen zu suchen, ohne aber den Anspruch zu erheben, dieses Vorhaben auch tatsächlich im Laufe dieser kurzen Arbeit verwirklichen zu könnten.

Methodische Vorbemerkungen

Diese ganze Arbeit stellt somit ein mehrfaches Wagnis dar, sowohl aufgrund der Schwierigkeit der Thematik, der praktisch unüberschaubar großen Spezialliteratur, als auch wegen der unüblichen Methodik, die in diesem kleinen Aufsatz gewählt worden ist. Diese beinhaltet den freimütigen Umgang mit „theologischen Außenseitern“ und deren Theorien, sowie deren Anwendung auf die zu untersuchende Thematik. Dies scheint besonders durch die hieraus vermutete inhaltliche Fruchtbarkeit gerechtfertigt zu sein.

Die Frage nach der Wahrheit

Auch sind diesbezüglich folgende Gedanken Ratzingers, die er als Präfekt der Glaubenskongregation 1988 an die chilenischen Bischöfe, richtete bedenkenswert:

„Richtig aber ist, dass es in der geistigen Bewegung der Nachkonzilszeit vielfach ein Vergessen und ein Verdrängen der Wahrheitsfrage gegeben hat, ja, vielleicht ist dies sogar das eigentliche Problem für die Theologie und für die Pastoral von heute. ‚Wahrheit' schien plötzlich ein zu hoher Anspruch zu sein, ein ‚Triumphalismus', den man sich nicht mehr leisten durfte. Am deutlichsten ist dieser Vorgang zu sehen in der Krise, in die der Missionsgedanke und die missionarische Praxis geraten sind: Wenn es bei der Verkündigung unseres Glaubens nicht mehr um die Wahrheit geht und wenn die Wahrheit nicht mehr wesentlich ist für das Heil des Menschen, dann verliert Mission ihren Sinn. In der Tat wurde und wird die Schlussfolgerung gezogen, man solle sich in der Zukunft nur noch darum bemühen, dass Christen gute Christen und Moslems gute Moslems, Hindus gute Hindus und so weiter seien. Aber wann ist man ein ‚guter‘ Christ? Wann ein ‚guter‘ Moslem? Der Gedanke, dass eigentlich alle Religionen nur Symbole des letzten Unfassbaren seien, greift auch in der Theologie rapid um sich und reicht schon weit in die liturgische Praxis hinein. Wo aber solches geschieht, ist der Glaube, als Glaube aufgegeben. Denn Glaube besteht gerade darin, dass ich mich der erkannten Wahrheit anvertraue."1

Wird innerhalb des ökumenischen Dialoges also die Wahrheitsfrage ausgeklammert oder aufgrund eines wie auch immer gearteten „theologischen Agnostizismus“ verneint oder auch nur methodisch ausgeklammert, verliert der ökumenischen Dialog sein Fundament und damit auch seine Daseinsberechtigung. Überdies erscheint es auch wichtig, die beiderseitig verhärteten „theologischen Fronten“ aufzubrechen. Ein vorzügliches Mittel hierzu bildet die „Rückkehr zur Sache selbst“ -- wer etwas sagt darf nicht als wichtiger eingeschätzt werden als was jemand sagt.

Der rechte Zugang zu Luther

Mit Klausnitzer soll eingangs auf weitere Schwierigkeiten im Umgang mit Luther und seinem literarischen Werk hingewiesen werden, die begründet ist, dass

„wenn man zu einem theologischen Verstehen in einer bestimmten Spezialfrage kommen will, [...] Luthers Darstellung oft mit einem theologischen oder philosophischen Vorverständnis unternommen wurden und wird, die ihn gleichsam als Folie erscheinen läßt, auf der die unterschiedlichsten Deutungen aufgetragen werden. So gibt es das Lutherbild der lutherischen Orthodoxie, des Pietismus, der Aufklärung, der deutschen Klassik und der Romantik."2

Disparität, Diskontinuität, Vielschichtigkeit, sowie Luthers bisweilen antinomischer Charakter machen eine wissenschaftlich ausgewogene und redliche Bewertung und Beurteilung schwer, wenn auch nicht unmöglich.

Zwar schreibt Luther in der Vorrede zum 1. Bande der Wittenberger Ausgabe der deutschen Schriften (1539) über seine Schriften: „Gern hette ichs gesehen, das meine Buecher allesampt weren dahinden blieben und untergangen."3, relativiert aber diese rhetorisch-demütige Aussage, durch die er sich die benevolentia des Lesers zu sichern hofft, wenig später wieder.

Wie noch im Laufe dieser kleinen Arbeit deutlich werden wird, sind für die rechte Beurteilung der verschieden Aussagen Luthers seine verschiedenen biographischen Phasen und deren Datierung entscheidend. Hierzu gibt es natürlich in der Forschungsliteratur unterschiedliche Ansichten4, es scheint jedoch am unverfänglichsten anfänglich, der genuinen Sachsystematik entsprechend, zwischen einer vorreformatorischen, einer reformatorischen und einer postreformatorischen Phase Luthers zu unterscheiden.

Überdies ist jede Art von „Geschichtsklitterung", also das Verkennen eines der jeweiligen Zeit eigenen Vorverständnisses zu meiden, hierbei ist auch der jeweilige gesellschaftliche Modus des Umgangs etc. zu berücksichtigen.

Der Wandel im „Lutherbild“

Das katholische Lutherbild hat sich mittlerweile in gewisser Hinsicht gewandelt5 trotz der scharfen, über mehrere Jahrhunderte anhaltenden, mitunter überzogenen Polemik gegen die Person Martin Luhters von katholischen Lutherforschern wie Johann Cochläus,6 dem Dominikaner Heinrich Denifle und dem Jesuit Hartmann Grisar. Es hat sich auch innerhalb der katholischen Lutherforschung eine Wende von der Person und Psychologie M. Luthers7 weg, hin zu seiner Theologie und dem Verständnis seiner Positionen von der Blickwarte seiner Theologie her vollzogen.8 Trotzdem scheinen Hinweise, wie der folgende von Stöhr, richtigverstanden, seine Berechtigung zu haben: „[Luthers] stark erlebnisgebundene und zwiespältige Persönlichkeit ist auch von protestantischen Gelehrten sehr kritisch beurteilt worden. Auf diese Wahrheit hinzuweisen ist niemals Ökumenismusfeindlichkeit."9 Problematisch wird es nur dann, wenn durch Simplifizierungen, Pauschalisierungen und monokausales Denken, z.B. in Luthers „stark erlebnisgebundene und zwiespältige Persönlichkeit", der alleinig zureichende Grund für seine Theologie bzw. gemäß der Fragestellung dieser Arbeit, der alleinig zureichende Grund für seinen Antipapalismus gesehen wird.

Ökumene in der Wahrheit und in der Liebe

Somit darf es einerseits keinen Rückfall in die überzogene Polemik insbesondere gegen die Person M. Luther aus vergangenen Jahrhunderten geben, andererseits, dies wäre einer wahren Ökumene in Wahrheit und Liebe ebenso abträglich,10 darf nicht davor zurückgeschreckt werden, M. Luthers Polemik kritisch so zu untersuchen, wie sie uns in den historischen Quellen vorliegt, und diese von seinen theologischen Grundgedanken her besser zu verstehen zu suchen.11

So kann eine unwissenschaftliche, falsche Glorifizierung oder gar Mystifizierung die Wahrheit und damit auch die Liebe, die ja nach Einheit aller Christen in Jesus Christus verlangt, wie sie m. E. mitunter in Eric Tills Lutherfilm (2003) vorkommt, vermieden werden.

Man darf nicht im Sinne eines falschen Irenismus Luther „Vater im Glauben“ bezeichnen,12 denn eine „Scheinökumene auf Kosten der Wahrheit“ als auch „auf Kosten Luthers"13 bringt niemanden etwas, da eine Pseudoökumene ein Hindernis für eine wirkliche Einheit in der Wahrheit und Liebe ist, deswegen heißt es auch im Dekret „Unitatis Redintegratio“ über den Ökumenismus:

„Die gesamte Lehre muß klar vorgelegt werden. Nichts ist dem ökumenischen Geist so fern wie jener falsche Irenismus, durch den die Reinheit der katholischen Lehre Schaden leidet und ihr ursprüngliche und sicherer Sinn verdunkelt wird.“14

Zum Bemühen um die Anerkennung der Bekenntnisschrift (Confessio Augustana von 1530) seitens der katholischen Kirche schreibt Ratzinger:

„Andererseits sind freilich gerade auch über der Frage der Anerkennung dieser Bekenntnisschrift und des ökumenischen Nahziels, das sie zu setzen schien, beiderseits Beunruhigungen über eine drohende Auflösung des je Eigenen entstanden, die in letzter Zeit eher zu einer Abkühlung des ökumenischen Klimas geführt haben. Das zeigt, wie hier Gutgemeintes unter Umständen schaden kann; es bestätigt sich die Erfahrung, die dem Konzil von Florenz (1442) folgte - daß Einigung einen umfassenden Prozeß innerer Bereitung in der ganzen Glaubensgemeinschaft verlangt, der durch theologische und kirchenamtliche Autorität nicht zu ersetzen ist.“15

„Wo aber die Zweideutigkeit des Historischen hervortritt, muß nach dem Rang der traditio als auctoritas gefragt werden. Der Disput um die CA schließt das grundlegende Problem ein: Ist die CA mehr als Theologie? Und wenn, mit welchem Grund? Worin besteht die Verbindlichkeit kirchlichen Lehrens? Die katholische „Anerkennung“ der CA setzt ihre evangelische „Anerkennung“ voraus, nämlich Anerkennung dessen, daß hier Kirche als Kirche lehrt und lehren kann.“16

Es ist somit ein Anliegen ganz im Sinne der Ökumene, Luthers Texte vermehrt zu lesen, gerade auch seine „schwierigen Passagen", um ihn besser verstehen zu lernen und sich ggf. auch von ihm zu distanzieren, sowie durch eine notwendige Kritik seinen eigenen Standpunkt abzugrenzen und so auch einen soliden Ausgangspunkt für einen ökumenischen Dialog in der Wahrheit und Liebe zu schaffen, was für einen echten Dialog eine Voraussetzung ist.

Exemplarisch für eine gelungene Abgrenzung des eigenen Standpunktes und der Schaffung eines soliden Ausgangspunkt für den ökumenischen Dialog soll hier Ratzinger zitiert werde:

„mit dem biegsameren, aber auch weniger tiefen Melanchthon eine verbilligte Ökumene vorbei an Luther zu gewinnen [...] Der Einwurf von Manns macht aber immerhin auf zweierlei wirkliche Probleme aufmerksam: a) Die Grenze zwischen Theologie und kirchlicher Lehraussage ist im Raum der lutherischen Reformation nicht ebenso klar zu ziehen wie in der katholischen Theologie, ja, die Reformation beruht sogar zu einem guten Teil darauf, daß die Grenze aufgehoben wird und kirchliche Lehraussagen kein grundsätzlich höheres und anderes Genus mehr haben können als die Äußerungen der wissenschaftlichen Theologie. b) Luther hat sich umgekehrt nicht als irgendeinen Theologen angesehen, sondern sich in einer dem Apostel Paulus vergleichbaren Autorität begriffen und ist auch in der lutherischen Tradition immer als eine Art von prophetischem Gründer angesehen worden."17

Somit ist hier schon einleitend deutlich geworden, dass die Reformation ein komplexes Phänomen18 ist, das sehr differenziert erschlossen und beurteilt seinen will und durch die verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen mit ihren jeweils genuinen Methodiken erforscht werden muss. Die Forschungserkenntnisse der jeweiligen Fachdisziplin bedürfen, wollen sie ihre volle Bedeutung entfalten, der rechten interdisziplinären Interpretation; innerhalb dieser haben die Theologie und Philosophie aufgrund ihres synthetischen Charakters eine eminente Rolle.

Luthers Papstverständnis

Luthers unterschiedliche Beurteilung des Papstes

Luther machte in seiner Einschätzung und im Verständnis des Papsttums in Laufe seines Lebens eine Entwicklung durch, somit können bei Luther unterschiedliche Perioden bzgl. seines Verständnisses des Papstes unterschieden werden. Zur Beurteilung dieser Entwicklung gibt es, wie schon zu Beginn angedeutet, unter den Verschiedenen Forschern z. T. unterschiedliche Positionen.

Mit R. Bäumer kann festgestellt werden, dass „für den frühen Luther [...] die Fragen nach Papst und Konzil keine existenziellen Fragen waren“.19 (I. Periode)

Anhand seiner Aussagen20 in der Vorrede zum ersten Bande der Gesamtausgaben seiner lateinischen Schriften (Wittenberg 1545) bezeichnet sich Luther rückblickend als „unsinniger Papist“ (papistam insanissimum). Diese Aussage Luthers trifft besonders gemäß Bäumer auf Luther von 1518 zu, der nämlich „die damals herrschenden theologischen Ansichten übersteigerte“.21 (II. Periode)22

Schon im Jahre 1519 schwankt Luther in seiner Einschätzung von Papst und Lehramt, deswegen kann Luther im Jahre 1519 als der „ringende Luther“23 bezeichnet werden. (III. Periode)

Im Jahre 1520 kommt es zur endgültigen Ablehnung des Papsttums und des Lehramtes, diese Einstellung behält im Grunde Martin Luther bis zu seinem Lebensende bei. (IV. Periode)

R. Bäumer bestreitet ferner, dass man „[v]on einem vielbewegteren Ringen Luthers in seiner Lossage vom Papsttum [sprechen] kann"24 will man nicht „einzelne Texte Luthers isoliert“25 betrachten.

Luthers Papstverständnis im Lichte seiner Theologie

Einleitende These

Bevor nun weiter versucht werden, soll Luthers theologisches Papstverständnis zu ergründen, muss nach dem rechten Zugang zu M. Luthers Theologie gefragt werden. Denn im Sinne der Ausgangsfrage dieser Arbeit kann die These aufgestellt werden, dass gewichtige Gründe für den Antipapalismus des späten Luthers besonders auch in „seiner Theologie“ zu finden sind, die nicht einfach gleichgesetzt werden, darf mit der Theologie der verschieden protestantischen Konfessionen. Aufgrund des geringen Umfangs dieser Arbeit können diese These und der zu erarbeitende Begründungszusammenhang, ohne Vollständigkeit zu beanspruchen, nur angedeutet werden. Auch stellt sich die weitere Frage, inwiefern die Theologie Luthers durch die biographischen Ereignisse beeinflusst worden ist, und selbst wenn dies nicht immer explizit aufzuzeigen ist, kann Luthers Theologie nicht unabhängig von seinem historischen Kontext und seiner spezifischen Lebensgeschichte und seinem Charakter etc. beurteilt und verstanden werden kann. Ferner scheint auch, im Sinne des in der Einleitung Dargelegten, eine falsche Furcht, dem ökumenischen Fortschritt durch eine authentische Lutherforschung schaden zu können, sowohl für diese kompromittierend zu sein und dem ökumenischen Fortschritt26 abträglich zu sein, da er dann an der Wahrheit und an Luther vorbei gehen würde.

Natürlich dürfen, selbst wenn Luthers Aussagen zum Papst zum Teil polemischer Natur sind, diese nicht polemisierend gegen Luther und seine Theologie verwendet werden.

Polemik um eines höheren Zieles willen, wissenschaftlich zu analysieren und auf Polemik innerhalb des wissenschaftlichen Diskurses hinzuweisen, ist selbst allein deswegen keine Polemik. Vielmehr ist es ein Erfordernis der wissenschaftlichen Redlichkeit Polemik, insofern sie durch einen Autor vorliegt auch innerhalb des jeweiligen Forschungsthemas angemessen zu analysieren und kritisch zu „würdigen". Vielmehr scheint sogar derjenige, der vorliegende Polemik eines Autors ignoriert oder mit lapidaren Floskeln als irrelevant abtut - in gewisser Weise selbst zu polemisieren.27

Mit Ratzinger kann also gefragt werden:

„Nach welchem Maßstab ist Luther selbst zu lesen und auszulegen - mehr kirchlich28 oder mehr revolutionär, grundsätzlich kirchen- und institutionenkritisch29? Auch dies ist nicht rein historisch zu beantworten, obgleich meiner Meinung nach hier die institutionenkritischen Auslegungen einen deutlichen Vorrang haben gegenüber den glättenden Tendenzen der kirchlichen Interpretation etwa von Meinhold und Kinder, so sympathisch sie dem Katholiken sein mögen. "30

Es ist also mehr als deutlich geworden, dass die Lutherforschung bis heute mit vielfältigen, z.T. schon angedeuteten Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Zu diesen Schwierigkeiten kann auch die eigene konfessionelle Zugehörigkeit gehören.31

Exemplarische Aussagen des späten Luthers zum Papst

Der römisch-katholische Reformationsforscher Joseph Lortz schreibt 1973 in dem Beitrag mit dem Titel „Luther und wir Katholiken heute“ über Luther:

„Luthers Person steht unverwechselbar in der Geschichte als der große Papst-Bekämpfer, Papst-Verneiner und, wie er es meinte, Papst-Vernichter. Man müßte einen großen Teil seines Werkes (und welche Masse gröbster antipäpstlicher Verdammungsurteile) aus allen Epochen seines Lebens streichen, wenn man dies leugnen wollte. Der Papst ist der Antichrist, Luther Antipapa“32

„Sogar in der Zentralfrage des von Luther so grimmig gehaßten Papsttums ist eine Verständigung nicht außgeschlossen. Es gibt leider Luthers manchmal unqualifizierbar grobianistischen Papst-Haß. Ich nehme diese Formulierung ernst. Die evangelische Forderung hat das Unvermögen Grisars, Luther zu verstehen, mit Recht heftig getadelt. Aber sein riesiges, uns alle in der hier zur Diskussion stehenden Frage so bedrückendes Material hat sie vielmehr verdrängt, statt in echter Metanoia zu bewältigen.33

Nun sollen einige exemplarische Zitate Luthers primär aus folgenden beiden Spätschriften34 Martin Luhters „Wider Hans Worst“ (1541) WA 51, 469b-572b und „Wider das Papsttum zu Rom, vom Teufel gestiftet" (1545) WA 54, 206-299 angeführt werden, um diese gemäß der Ausgangsfrage analysieren und interpretieren zu können. Wichtig ist für einen wissenschaftlich redlichen Umgang mit den angeführten exemplarischen Zitaten Luthers, diese immer im großen universellen Gesamtkontext zu sehen und zu interpretieren und von Polemik aus diese ungerechtfertigt zu extrapolieren und so selbst in Polemik gegen Luther überzugehen.

Luthers Schrift „Wider das Papsttum zu Rom, vom Teufel gestiftet" (23.03.1545)35 gilt auch für einzelne evangelische Theologen von heute als Luthertestament.36

R. Bäumer ruft im Sinne eines wahren Ökumenismus, der nicht vor der Wahrheit zurückschreckt, die evangelischen Lutherforscher dazu auf, das Urteil des späten Luthers zum Papsttum im Sinne der historischen Wahrhaftigkeit in den Blick zu nehmen

„mit dem gleichen Freimut und der gleichen Kritik, die dem ersten katholischen Lutherbiographen, Herte Cochläus, der durch seine Polemik, wie sie in seinen ‚Commentaria' zum Ausdruck kommt, für viele Jahrhunderte innerhalb der katholischen Lutherforschung ein allzu negatives Bild Martin Luthers gezeichnet hat."37

Wenn auch Luther, wie J. Lorzt ausführt, „kein Theologe, sondern ein Prediger“38 war, so darf mit Lorzt weiter gefragt werden, was der zureichende Grund für seinen „kochende[n] Haß, der in allem Grobianismus seiner Zeit nicht seinesgleichen hat",39 ist, mit dem sich Luther gegen das Papstum, das Lehramt -- die katholische Kirche ankämpft. Luthers überstiegener Hass wird z. B. durch folgendes Zitat aus seiner Schrift „Wider das Papsttum zu Rom, vom Teufel gestiftet" (23.03.1545), als auch durch die unflätigen Kampfbilder aus der Werkstatt L. Cranachs, die in dieser Schrift abgedruckt worden sind, verdeutlicht:

„Indes sehen und hören wir, wie der Papst so ein meisterhafter Gaukler ist. Denn gleich wie ein Gaukler den albernen Leuten Gold ins Maul gaukelt, aber wenn sie es auftun, so haben sie Pferdedreck darin. So macht es auch dieser schändliche Laffe, Paul III. Er schreibt nun schier zum 5. Mal ein Konzil aus, so daß, wer die Worte hört, denken muß, es sei sein Ernst. Aber ehe wir uns umsehen, hat er uns Pferdedreck ins Maul gegaukelt [...] Für solch ein Konzil danke ihm der leidige Teufel und es kommt auch nur der leidige Teufel, dazu seine Mutter, seine Schwester und seine Hurenkinder, der Papst, die Kardinäle und was sonst noch von der höllischen Hefe zu Rom ist"40

„Denn der Teufel, der ja das Papsttum gestiftet, der redet und wirkt alles durch den Papst und den römischen Stuhl. Was man aber dem Teufel glauben soll, als dem Mörder und Vater aller Lügen, soll ja ein Christ wohl wissen. Joh 8."41

„Man soll mit dem Papst, den Kardinälen und dem ganzen päpstlichen Hof das Fuchsrecht spielen: Man soll ihnen die Haut über die Köpfe streifen und sie mit der Haut bezahlen lehren. Danach soll man die Strümpfe [...] in das Feuer werfen“.42

Mit J. Stöhr muss nüchtern konstatiert werden, dass sich der „Tiefpunkt der haßerfüllten Leidenschaftlichkeit"43 Luthers wider das Papsttum und des kirchliche Lehramt sich in „Wider Hans Worst“ findet -- hierin heißt es z. B.:

„Denn wer kann die Menge dieses Sands oder Dreckes, ja Gift und Teufels Lügen alle erzählen? An diesen sei es diesmal gnug, zu beweisen, wie schändlich die Papisten durch ihre Heinzen liegen, wenn sie uns die neuen, abtrünnige, ketzerische Kirchen schelten, sondern solch ihr verlipt Schwert durch ihr selbs Herz gehet und sich erfindet, daß sie die alte Kirche und ihren alten Braut'gam als ein Erzteufelshure verlassen, abtrünnig worden und nicht allein ketzerisch [...], sondern die widerchristische und Gottes widerige, ja, die sich über Gott erhebt [...], des Teufels letzte und schändlichste Braut ist. Wir aber, weil wir alle solche Teufelei und Neuere! meiden und fliehen und wieder zu der alten Kirchen, der Jungfrauen und reinen Braut Christi halten, sind wir gewißlich die rechte, alte Kirche ohn alle Hurerei und Neuerei, die bis auf uns daher blieben und wir aus derselben kommen, ja wiederum aufs neu von ihr geborn sind wie die Galater von St. Paulo. Denn wir sind weiland auch der hellischen Huren, des Papsts neuen Kirchen, im Hintern gesteckt, mit ganzem Ernst, daß uns leid ist, so viel Zeit und Mühe in dem Loche schändlich zubracht. Aber Gott Lob und Dank, der uns von der roten Lästerhuren erlöset hat.“ 44

Dieser kochende Haß Luthers, so stellt J. Lortz weiter fest, schreitet „in seiner unheimlich leichtfertigen Verzeichnung zur Verdrehung fort".45 Ferner muss mit J. Lortz betont werden, dass Luther hier sein eigene mitunter berechtigte Kritik, ja sein Werk kompromittiert.46

„Es geht nicht an, derartiges irgendwie zu rechtfertigen. Wer hier nicht einfach mit Bedauern ablehnt, schadet seiner und Luthers Sache. Ein vielgelesenes Lutherbuch der letzten Jahre sagt, die Wildheit dieses Buches vom Papsttum habe Luther erfrischt. Von den es zeitlich begleitenden Kampfbildern heißt es: ‚Er macht ein paar Dutzend Verse auf den Antichrist, volkstümlich, grimmig, grob, unflätig.' [...] Diese Bilder zeigen wieder, bis in welche Tiefe die Atmosphäre der Aussprache vergiftet war, wie also ein klares Sehen des Gegners und seine rechte Zeichnung erschwert war.“47

Mit Bäumer kann die „steigende Schärfe der Polemik des alten Luthers gegen das Papsttum (vor allem) zu Rom"48 konstatiert werden. Somit darf vertiefend gefragt werden: Kann Luthers Haß auf den Papst und das kirchliche Lehramt, der bis zu seinem Lebensende nicht an Intensität verliert,49 auch, wenn nicht ausschließlich, aus seiner Theologie heraus miterklärt werden? Kann hierzu eine plausible theologische Hypothese aufgestellt werden?

Klar ist, dass Luther „den christlich-katholischen Kirchenbegriff radikal preisgegeben (J. Lortz)"50 hat. Mit A. Franzen kann als ein erster Erklärungsansatz ausgeführt werden, daß nach Luthers Verständnis des Glaubens dieser

„auf einer subjektiv erfaßten Vertauenshingabe an Christus beruhte, keinen Raum für irgendwelche Vermittler mehr ließ. Plötzlich erschienen ihm die Sakramente und das ganze religös-kirchliche Leben sogar eher als Hindernis auf dem Weg zu Gott. Er bezeichnete sie als ‚Werkgerechtigkeit', durch die der Mensch nicht mehr der Gnade allein Raum geben wolle, sondern sich sein ewiges Heil selbst zu erwirken trachte. Das aber heiße, nicht auf Gott vertrauen, und könne nur Teufelswerk sein."51

Thesen zu Luthers Antipapalismus

Sicherlich gibt es für den Antipapalismus des späten Luthers vielfältige Gründe und Motive. Es sollen nun kurz mögliche Erklärungshypothesen52, durch die Luther in einer ganz bestimmten Weise interpretiert wird und mit deren Hilfe möglicherweise der starke Antipapalismus Luthers besser verstanden werden könnte, in ihrer jeweiligen Hauptrichtung bezeichnet werden, um dann im Anschluss, eine etwas mehr vertieften zu können.

1.) Luther kann als ein katholischer Reformer verstanden werden, der wirkliche Mißstände innerhalb der Kirche aufzeigt und anprangert und sich aus diesen Gründen auch gegen den Papst wendet, da er diesen letztendlich mit als Hauptgrund für diese Mißstände ansah.

Hier kann vielleicht exemplarisch R. Decot zitiert werden:

„Um der Wahrheit des Evangeliums willen - so muß man auch katholischerseits sagen - geriet Luther in Konflikt mit der Kirche. Sich auf die Mitte des christlichen Glaubens konzentrierend, gelang es Luther damals nicht, die ganze Fülle der Wahrheit einzubringen. So mußte er um der Wahrheit willen mit der Kirche in eine damals unlösbare Auseinandersetzung geraten.“53

2.) Luther hat u.a. aufgrund des nominalistischen Einflusses, dem er ausgesetzt war, wichtige Grundwahrheiten der katholischen Theologie anderes verstanden und aufgrund dessen auch anderes uminterpretiert und dementsprechend kontrovers propagiert. Luther hat also letztendlich eine „eigene“ dialektische Theologie54 entwickelt und vertreten, die somit auch mit zu den Hauptgründen von Luthers Antipapalismus gerechnet werden darf.

Diese zweite These soll unten in Bezog auf einen ganz bestimmten Punkt etwas weiter entfaltet und erörtert werden.

3.) Luther hat sich im Laufe seines Lebens zu einem extremen Subjektivisten entwickelt, der durch Isolierung aus dem jeweiligen theologischen Kontext die verschiedenen theologischen Sachverhalte nach seinen eigenen subjektiven Vorstellungen interpretierte, somit ist auch Luthers Antipapalismus letztendlich reine subjektiv motiviert.

Vielleicht kann als pars pro toto für Luthers Subjektivismus folgender Ausspruch und überdies das vierfache „Sola-Prinzip“ angeführt werden. In einer Tischrede sagt Luther z.B.: „Die Kinderlin werden alleine durch den Glauben ohn einige gute Werk selig, derhalben so machet der Glaube auch alleine gerecht."55

Wenn nämlich das vierfache „Sola-Prinzip“ gilt (sola scriptura - sola fide - sola gratia - solus Christus),56 ist überdies ein kirchliches Lehramt überflüssig, ja eine Verfälschung des geoffenbarten Glaubens, da das kirchliche Lehramt die Begegnung des Glaubenden mit Christus überflüssigerweise erschwere.

4.) Luther wurde in seinem Grundanliegen, das ehrlich gemeint war völlig missverstanden und durch weltliche Mächte instrumentalisiert, sein Antipapalismus könnte durch Luthers Ärger herüber erklärt werden.

5.) Luthers Aussagen weisen oft z.T. einen antinomischen Charakter aus, sodass es für die Nachwelt fraglich ist welche, der sich widersprechenden Aussagen gilt, oder wie der antinomischen Charakter genau zu interpretieren sei.57 Somit könnte auch keine der obigen Thesen für sich wahr sein und beleuchte, wenn überhaupt, nur einen Teilaspekt von Luthers Zeit, Lehre und Person etc., dasselbe würde dann für die Motive und Gründe für Luthers polemischen Antipapalismus gelten.

Um diese These kurz etwas zu stützen, sei aus Luthers Brief an Wolfgang Capito in Straßburg. Wittenberg, 9. Juli 1537. zitiert: „Denn keines meiner Bücher erkenne ich als gültig an, wenn nicht etwa de Servo arbitrio und den Katechismus"58 Dementsprechend lobt Luther Erasmus indem er schreibt:

„Auch das lobe ich an dir und rühme ich, daß du allein vor allen die Sach selbst aufgegriffen hast, das heißt den Mittelpunkt der Sache, und daß du mich nicht belästigst mit jenen fremden Sachen über Papstum, Fegefeuer, Ablaß und ähnlichen Dingen, die mehr Albernheiten als Sachen sind, womit mich bisher fast alle herumgejagt haben, aber vergeblich. Du bist der einzige, der den Angelpunkt der Sache gesehen und an der Gurgel gefaßt hat. Dafür sage ich dir von Herzen Dank“.59

Wenn also für Luther das „Papstum, Fegefeuer, Ablaß und ähnlichen Dingen“ nicht als bloße „Albernheiten“ scheint sein grober und polemischen Antipapalismus gegenstandslos und unbegründet zu sein. Was Luther mit dem „Angelpunkt der Sache“ gemeint soll u.a. in nachfolgendem Teilkapitel zum „Herzstück“ der lutherischen Theologie thematisiert werden.

Das „Herzstück“ der lutherischen Theologie

In der Arbeit „Duellum mirabile: Studien zum Kampfmotiv in Martin Luthers Theologie“ befasst sich die evangelische Theologin Uwe Rieske-Braun innerhalb eines Teilkapitel60 in differenzierter und kritisch-ausgewogener Weise61 mit der Lutherinterpretation Theobald Beers. Theobald Beers Hauptwerkträgt den Titel: „Der fröhliche Wechsel und Streit - Grundzüge der Theologie Martin Luthers“.62 Rieske-Braun erkennt das Positive an Theobald Beers theologischer Leistung63 innerhalb der Lutherforschung an64 und stellt z.B. fest:

„Während Beers Textbehandlung in Rezensionen wiederholt kritisiert wurde, fand er mit dieser ihn leitenden Beobachtung durchaus Zustimmung. Auch Raymund Schwager konstatierte, ‚daß mit dem fröhlichen Wechsel und Streit tatsächlich ein ganz zentraler Gedanke der Theologie Luhters angesprochen wird.‘“65

Ewin Iserloh beurteilt in seiner Rezension Beers Monographie kritisch, stimmt jedoch in einem entscheidenden Punkt mit Beers überein: „Mit Recht glaubt Beer, hier ein Herzstück der Theologie Luthers gefunden zu haben, ›in dem sich alle wichtigen Begriffe wie in einem Brennspiegel treffen‹."66 Von diesem Urteil Iserlohs ausgehend sein nun hier gefragt, ob nicht auch Luthers Antipaplismus mehr im Lichte seiner Theologie betrachtet und interpretiert werden sollte. Um nach einer möglichen Antwort auf diese Frage zu suchen soll nun kurz betrachtet werden, was Beer als das Herzstück der Theologie Luthers ansieht. 67

Beer entfalte sein Thesen, ausgehend von Luthers theologischen Grundannahmen besonders in seinem Werk: „Der fröhliche Wechsel und Streit"68 aufzuzeigen. Das Bild vom „fröhlichen Wechsel und Streit" durchzieht Luthers gesamte Theologie und wird durch weitere Bilder wie z. B. dem des „geköderten Leviatans",69 konkretisiert.70 „Der fröhliche Wechsel und Streit“ ist, wie Beer schreibt, das gesuchte „Herzstück“ der lutherischen Theologie, „[d]essen Kern [...] das ›pro me‹ [ist], das alle wichtigen Probleme der lutherischen Theologie enthält."71 Somit könnte dieser „Grundgedanke“ Luthers Theologie auch eine Antwort auf die Frage nach dem zureichenden Grund für Luthers Antipapalismus liefern.

Besteht eine theologische Korrelation zwischen Luthers Theologie und ^krquutflcie3Luthers Antipapalismus? Gibt es hierfür gute Argumente und gute Gründe?

Wie ist „der fröhliche Wechsel und Streit“ genau im Bild vom „geköderten Leviatan“ ausgedrückt? Die Phrase vom „fröhlichen Wechsel und Streit“ ist ein Originalität aus Luthers Traktat „Von der Freiheit eines Christenmenschen"72 (1520), hierin heißt es:

„So hat Christus alle Güter und Seligkeit, die sind Eigentum der Seele; so hat die Seele alle Untugenden und Sünden auf sich liegen - die werden Eigentum Christi. Hier beginnt nun der fröhliche Wechsel und Streit: weil Christus Gott und Mensch ist, der noch nie gesündigt hat, und seine Rechtschaffenheit unüberwindlich, ewig und allmächtig ist, so müssen die Sünden in ihm verschlungen und ersäuft werden, wenn er die Sünden der gläubigen Seele durch ihren Brautring, d. h. den Glauben, sich selbst zu eigen macht und so handelt, wie er gehandelt hat. Denn seine unüberwindliche Gerechtigkeit ist allen Sünden zu stark; so wird die Seele von all ihren Sünden einzig durch ihr Brautgeschenk, d. h. um des Glaubens willen, frei und los und mit der ewigen Gerechtigkeit ihres Bräutigams Christus beschenkt."73

Das mythologische Bild vom geköderten Leviathan bezeichnet somit den „Gigantenkampf“ in Gott,74 Christus als Mensch ist der Köder an der Angel, der den Satan täuscht und so ködert -- Satan, der Christus verschlingen will, wir nun selbst innerhalb des Gigantenkampfes verschlungen, da er nicht gegen den Angelhaken, der die Gottheit ist, ankommt. Dies Bild erklärt auch die Rechtfertigung des Sünders, der in der Taufe mit Christus vermählt und eins wird und so zum „Simul iustus et peccator“ wird.75 So ist es auch nicht für das Heil des Menschen hinderlich, wenn im Menschen Gotteshass ist, „den der Teufel den Menschen widerwillen abpreßt",76 wie Luther betont,

In Luthers Hebräervorlesung (1517/1518) heißt es:

„[...] Wie (sicut) nämlich Christus durch die Vereinigung mit der unsterblichen Gottheit den Tod im Tod überwand, so (ita) überwindet der Christ durch die Vereinigung mit dem unsterblichen Christus (die durch den Glauben an ihn geschieht) ebenfalls im Sterben den Tod und so vernichtet Gott den Teufel durch den Teufel selbst und verrichtet durch das fremde Werk sein eigenes Werk.“77

Anhand dieses theologischen Grundgedankens Luthers, der für seine Theologie prägend zu sein scheint, wird auch deutlich, dass ein Papst und ein kirchliches Lehramt, das sich dieser Theologie verschließt, ja sogar verurteilt, nach dem Verständnis Luthers nicht die Lehre Jesu Christi von seiner Kirche gemäß dem Evangelium, so wie es Luther versteht, seinen kann -- vielmehr scheint es ein innerer „Glaubenszwang" für Luther zu sein, gegen eine solche, seines Erachtens falsche Lehre, mit allen erdenklichen Mitteln vorzugehen, um den Menschen das echte Evangelium, das zur wirklichen Rechtfertigung führt, predigen zu können.

Und da der gerechtfertigte Mensch „Simul iustus et peccator“ ist, lässt der aus Luthers Perspektive vollkommen berechtigte, ja gewissermaßen geschuldete Hass auf den Papst und das kirchliche Lehramt auch mit dem Gebot der Feindesliebe (vgl. z. B. Mt 5,44) vereinbaren.

Somit kann Ratzinger abschließend zugestimmt werden, wenn er schreibt:

„Die Tendenz von Luthers Sola scriptura geht dahin, daß eine kirchliche Lehraussage keine andere theologische Qualität als die der richtigen Schriftauslegungen hat und daher immer durch bessere Schriftauslegung revidierbar bleibt. Die Kirche hat demgemäß zwar eine faktische Ordungsfunktion, aber theologisch keine eigene Stimme. Sie kann letztlich nicht als Kirche in Sachen des Glaubens mit einem anderen Gewicht reden, als es der Theologe tut. Das ist mit dem Ausschluß der traditio gemeint, die damit zu einem mehr oder minder sinnvollen ›Brauch‹ wird, aber nicht verbindliches und endgültiges Lehrwort der Kirche sein kann.“78

Bibliographie

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  • Bäumer, Remigius. 1976. Die Entwicklung des Konziliarismus Werden und Nachwirken der konziliaren Ideen, Wege der Forschung. Darmstadt: Wissenschaftl. Buchgesellschaft.
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Footnotes

  1. (Ratzinger 1988, 52). Vgl. auch Dominus est.˄

  2. (Klausnitzer 1987, 122)˄

  3. (Luther 2001, WA 50, 657)˄

  4. Z.B. ist der Scott H. Hendrix in der Beurteilung Luthers Theologie oft anderer, bisweilen konträrer Ansicht wie z.B. Bäumer oder Lortz. Dies wird selbst in Nuancen bei der Einteilung der unterschiedlichen Phasen Luthers in Bezug auf seine Stellung zum Papst und Lehramt deutlich. Vgl. hierzu (Hendrix 1981).˄

  5. Vgl. hierzu auch (Löser 1983).˄

  6. Vgl. hierzu (Cochlaeus 1549) sowie (Herte 1943c, 1943b, 1943a) Vgl. auch Adof Herte hier erwähnen (Algermissen 1957, 555)˄

  7. Vgl. hierzu z.B. den noch jüngeren Beitrag: (Mock 1985)˄

  8. Ein durchaus kritikwürdiges Beispiel hierfür ist: (Decot 2007, 247): „Um der Wahrheit des Evangeliums willen - so muß man auch katholischerseits sagen - geriet Luther in Konflikt mit der Kirche. Sich auf die Mitte des christlichen Glaubens konzentrierend, gelang es Luther damals nicht, die ganze Fülle der Wahrheit einzubringen. So mußte er um der Wahrheit willen mit der Kirche in eine damals unlösbare Auseinandersetzung geraten.“ An dieser Stelle soll auch die von manchem Lutherforscher kritisch beurteilte Untersuchung „Der fröhliche Wechsel und Streit“ von Theobald Beers zu den Grundzügen der Theologie Martin Luthers nicht unerwähnt bleiben. „Der fröhliche Wechsel und Streit“ ist, wie Beer schreibt, das gesuchte „Herzstück“ der lutherischen Theologie, „[d]essen Kern [...] das ›pro me‹ [ist], das alle wichtigen Probleme der lutherischen Theologie enthält.“ Vgl. (Beer 1980, 15). Vgl. hierzu auch Fußnote ...

    In diesem Licht scheint es, im Sinne der wissenschaftlichen Redlichkeit notwendig zu sein, die zusammenfassende Beurteilung zu relativieren bzw. zu revidieren.˄

  9. (Stöhr 2011, 496). Somit ist auch die Verleumdung gegen R. Bäumer unberechtigt, worauf auch J. Stöhr zu Recht hinweist.˄

  10. Vgl. hierzu z.B. (Lortz 1974).˄

  11. Polemik um eines höheren Zieles willen, wissenschaftlich zu analysieren und auf Polemik innerhalb des wissenschaftlichen Diskurses auf Polemik hinzuweisen ist selbst allein deswegen keine Polemik. Vielmehr ist es ein Erfordernis der wissenschaftlichen Redlichkeit Polemik, insofern sie durch einen Autor vorliegt auch innerhalb des jeweiligen Forschungsthemas angemessen zu analysieren und kritisch zu „würdigen". Vielmehr scheint sogar derjenige, der vorliegende Polemik eines Autors ignoriert oder mit lapidaren Floskeln als irrelevant abtut -- in gewisser Weise selbst zu polemisieren. In diesem Sinn scheint auch die „Berechtigung" folgendes Beitrags zu liegen: (Stöhr 2011).˄

  12. Vgl. hierzu z. B. (Manns 1988, 98).˄

  13. Vgl. hierzu z. B. (Manns 1979).˄

  14. Unitatis Redintegratio II, 11. http://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/documents/vat-ii_decree_19641121_unitatis-redintegratio_ge.html˄

  15. (Ratzinger 1982, 230f).˄

  16. (Ratzinger 1982, 235).˄

  17. (Ratzinger 1982, 232f).˄

  18. Vgl. (Iserloh 1985; Lortz 1962a; Franzen and Lortz 1968; Lortz; Iserloh, Manns, and Lortz 1958; Lortz 1962e, 1962b; Aarts 1972; Löser 1987).˄

  19. (Bäumer 1985, 98)˄

  20. (Luther 2001, WA 54, 179, 24-27.) „Et sciat, me fuisse aliquando monachum, et papistam insanissimum, cum istam causam aggressus sum, ita ebrium, imo submersum in dogmatibus papae, ut paratissimus fuerim, omnes, si potuissem, occidere, aut occidentibus cooperari et consentire, qui papae vel una syllaba obedientiam detrectarent."˄

  21. (Bäumer 1985, 98)˄

  22. Vgl. hierzu z. B. WA 1, 527ff. sowie (Bäumer 1985, 21ff.).˄

  23. (Bäumer 1985, 98).˄

  24. (Bäumer 1985, 98).˄

  25. (Bäumer 1985, 98) Hervorhebung von R.B.˄

  26. Vgl. hierzu auch (Klausnitzer 1996, 1997).˄

  27. Vgl. hierzu auch (Stöhr 2011).˄

  28. Hierzu schreibt J. Ratzinger in der 8. Fußnote: „Also „Also in der Auslegungsrichtung von Schlink, Althaus, Kinder, Meinhold, Joest, der auf katholischer Seite Lortz, Manns und in gewissem Maß auch Iserloh beipflichten.“ (Ratzinger 1982, 233).˄

  29. Hierzu schreibt [J. Ratzinger]{.smallcaps} in der 9. Fußnote: „Also auf der Linie die in je sehr unterschiedlicher Weise etwa bei Gogarten, v. Loewenich, K. G. Steck oder am überzeugendsten bei E. Bizer deutlich wird.“ (Ratzinger 1982, 233).˄

  30. (Ratzinger 1982, 233).˄

  31. Die These, dass ein Atheist in diesen Fragen einen objektiveren Standpunkt einnehmen könne, ist abzulehnen, da er mitunter, metaphorisch gesprochen, noch einen schlechteren Zugang zur behandelten Materie hat, als die durch „konfessionelle Gräben" getrennte.˄

  32. (Lortz 1973, 172).˄

  33. (Lortz 1973, 180). (Vgl. auch Bäumer 1985, 105f.).˄

  34. Vgl. hierzu z. B. (Bäumer 1985, 94-100).˄

  35. (Luther 1928, WA 54, 206ff).˄

  36. Vgl. hierzu (Bäumer 1985, 100).˄

  37. (Bäumer 1985, 100).˄

  38. (Lortz 1962c, 387).˄

  39. (Lortz 1962d, 254).˄

  40. WA 54, 207, 20-30.˄

  41. WA 54, 234, 1-3.˄

  42. WA 54, 293, 17-20˄

  43. (Stöhr 2011, 502).˄

  44. Abgedruckt in Hortleder 1617, 694-703. Originale verwahren u. a. die Universitätsbibliothek München unter der Signatur 4 H.eccl. 1380 #3 und die Bayerische Staatsbibliothek München unter der Signatur 4 J.publ.g. 1108 bzw. 1109. Erwiderung: Hortleder 1617, 704-709.˄

  45. (Lortz 1962d, 254).˄

  46. Schon zu Lebzeiten Luthers missfiel die unflätige Polemik Luthers gegen das Papsttum, wie sie z.B. in seiner Schrift „Wider das Papsttum vom Teufel gestiftet“ vorkommt, ihm sonst eher wohlgesonnenen. Vgl. WA BR 11, No. 3204 vom 14. April 1545 an Nicolaus von Amsdorf: „Es gefällt nicht allen gleicherweise. Doch dem Fürsten hat es so gefallen...“ übers. von A. F. Hoppe.˄

  47. (Lortz 1962d, 255).˄

  48. (Bäumer 1985, 101).˄

  49. Vgl. Z.B. WA BR 11, No. 3204 vom 14. April 1545 an Nicolaus von Amsdorf: „Denn ich habe mir vorgesetzt, das übrige Büchlein wider das Papsttum fertigzustellen, wenn es die Kräfte zulassen."˄

  50. (Stöhr 2011, 496).˄

  51. (Franzen 1965, 261).˄

  52. Ob diese Erklärungshypothesen den Konsens der meisten Lutherforscher finden oder nicht ist aus methodologischen und wissenschaftstheoretischen Gründen erst einmal sekundär, da sich die Wahrheit nicht von Konsensmehrheiten welcher Provenienz auch immer Abhängig ist.˄

  53. (Decot 2007, 247).˄

  54. Vgl. hierzu z.B. (Stockhausen 1990).˄

  55. Exemplarisch sei hier die Belegstelle aus (Luther 2002, WA TR 5. 251-252, 1542-1543.) nochmal im Kontext zitiert: „Der Glaube, und nicht die guten Werke, machet gerecht. Doct. M. Luther sagete Anno 1542 uber Tische, "daß nicht die guten Werke, sondern die Gnade Gottes das ewige Leben und die Seligkeit verdieneten, das wäre aus dem klar und offenbar, daß sie nicht wären die geistliche Geburt, sondern nur Früchte derselbigen Geburt, denn wir würden durch gute Werk nicht zu Kindern Gottes, zu Erben des Himmelreichs, oder gerecht, heilig und zu Christen. Aber wenn wir nu gemacht, geschaffen und geborn sind zu Gottes Kindern, denn thun wir erst gute Werk; darüm so mussen wir zuvor, für unsern guten Werken haben das ewige Leben, Gottes Gnade und die Seligkeit. Denn ein Baum wird nicht gut aus den guten Früchten, sondern ein guter Baum der trägt gute Früchte; der Baum muß zuvor gut sein. Also werden wir durch das Wort der Gnade gerecht geborn, gezeuget und geschaffen; durch des Gesetzes Wort oder durch die guten Werk werden wir nicht also zubereitet. Es verdienen gute Werk etwas anders denn Leben, Gnade Gottes, Heil und Seligkeit, nehmlich Ehre bei Gott, Herrlichkeit und Gottes Gunst. Gleich wie auch ein Baum vom Gärtner und andern Leuten, wenn er gute Borsdorfer Aepfel trägt, geehret, geliebet und gerühmet wird. Wenn du auf die geistliche Geburt und Substanz eines Christen sehen und Achtung geben wirst, so wirst du damit balde verlöschen alle Verdienst der guten Werk, denn sie können dir nichts dienen, Gnade und Heil zu erwerben, oder dich von Sünden, Tod, Teufel und Hölle zu erretten. Die Kinderlin werden alleine durch den Glauben ohn einige gute Werk selig, derhalben so machet der Glaube auch alleine gerecht. Und kann solches die Kraft Gottes in Einem thun, so vermag sie es auch in Allen; denn es ist nicht des kleinen Kindlins Kraft, sondern des Glaubens".˄

  56. „Allein (durch) die Schrift“ - „Allein (durch den) Glauben“ - „Allein (durch) Gnade“ - „Allein (durch) Christus".˄

  57. Natürlich muss auch berücksichtig werden, dass sich die Theologie Luthers im Laufe seines Lebens „entwickelt“ hat.˄

  58. (Luther 2002, WA BR 8. 99, 7f.). Nullum enim agnosco meum iustum librum, nisi forte de Servo arbitrio et Catechismum."˄

  59. (Luther 2002, WA 18, 786, 26-31, 1525.) Hervorhebung: RB., Übersetzung: (Beer 1995, 7) Im Original heißt es: „Deinde et hoc in te vehementer laudo et praedico, quod solus prae omnibus rem ipsam es aggressus, hoc est summam caussae, nec me fatigaris alienis illis caussis de Papatu, purgatorio, indulgentiis ac similibus nugis potius quam caussis, in quibus me hactenus omnes fere venati sunt frustra. Unus tu et solus cardinem rerum vidisti et ipsum iugulum petisti, pro quo ex animo tibi gratias ago".˄

  60. Vgl. (Rieske-Braun 1999a, 60-65).˄

  61. Vgl. auch die Kritik an der beer'schen Interpretation des mythologischen Motiv vom „Leviathan am Haken“ (Rieske-Braun 1999a, 223f.).˄

  62. (Beer 1980). Elmer C. Kiessling gibt folgende

    Kurzzusammenfassung: „In his Treatise on Christian Liberty (1520), Martin Luther describes the union of the Christian with Christ as "the happy exchange and struggle“ in which Christ assumes our sin and bestows his grace on us - usually after a spiritual struggle with the sinner. Theobald Beer, the venerable German Catholic Luther scholar, believes that this phrase represents "the heartpiece of Luther's theology, the expression of his highest anguish and joy, in which all important concepts focus as through a burning glass.“ In this massive, masterly work, Beer virtually proves his point by citing copious and often less familiar passages from Luther himself. But his real purpose is to compare Luther's "happy exchange“ theology with that of the Fathers of the Catholic church. He shows that already in 1509, in his marginal notes to Augustine's De Trinitate, Luther was developing the divergent theological views that he taught consistently throughout his life. Luther had little patience with the finespun distinctions of Aquinas or the scholastics. To define or dissect-"faith“ in their fashion as "knowledge, movement of the will, movement of the heart“ seemed to him to diminish the inexplicable gift sinners receive in the "happy exchange.“ Yet Luther -"to make the way easier for the unlearned, for only such do I serve,“ as he once wrote - never tired of using illustrations to visualize the central act of redemption. Some of these were quaint ("We become one cake with Christ"), most were taken from scripture, but a few - and Beer belabors this point - were borrowed from heathen writers like Pseudo-Hermes Trismegistos. Though Beer seems to have written this book partly to prepare the way for ecumenical discussions between Lutherans and Catholics, he is not hopeful that the differences between their theologies can easily be reconciled.“ (Kiessling 1982).

    ˄
  63. Vgl. hierzu auch seine weiteren wissenschaftlichen Beiträge (Beer 1984a, 1984b, 1967; Luther and Beer 1998; Beer and Habitzky 1976).˄

  64. Natürliche grenzt sie sich auch ihren eigenen Standpunkt entfaltend und Beers kritisierend von seiner Interpretation ab. Vgl. z.B. (Rieske-Braun 1999a, 223f.).˄

  65. Vgl. (Schwager 1986, 195).˄

  66. (Iserloh 1982, 105). Zur Rezension Erwin Iserlohs sei noch angemerkt, dass, wie es scheint, auch auf sie Iserlohs Meinung zur Beers Monographie korrekt selbst angewendet werden kann, nämlich: Es „stellt sich doch die Frage, ob die Stellen immer hergeben, was sie nach Meinung des Verfassers belegen sollen.“ (Iserloh 1982, 102) Dies scheint offensichtlich in vielen Punkten der Rezension nicht zuzutreffen -- jedenfalls kann Iserlohs zur Pauschalisierungen neigender Duktus und seine Beurteilung m. E. auch nicht recht überzeugen, da u.a. an einigen Stellen unverblümt persönliche Aversion, die nicht an einem inhaltlichen Verstehenwollen interessiert zu sein scheinen, sich bemerkbar machen, wie folgende Zitate belegen: „Arbeiten des Rezensenten wie „Luther und die Mystik", „Gratia und Donum. Rechtfertigung und Heiligung nach Luthers, Wider den Löwener Theologen Latomus“ werden genauso wenig angeführt, geschweige denn verarbeitet...“ (Iserloh 1982, 101f.); „Von meiner Studie zu diesem Thema nimmt er keine Notiz, obwohl ich mich darin mehrfach auf ihn beziehe.“ (Iserloh 1982, 108.). Anstatt sich um ein inhaltlichen Verstehenwollen von Beers originellen Ansatz zu bemühen, wirft Iserloh Beer wiederholt, m.E. unzureichend begründetes „Unverständnis“ für die eigentlichen theologischen Aussagen Luthers vor (Iserloh 1982, z.B. 108,110.), also auch „Befangenheit in spätscholastischen Denkformen“ (Iserloh 1982, 105) vor. Solche pauschalisierenden Vorwürfe scheinen allem anderen als einem an der Wahrheit orientierten wissenschaftlichen Disput zu entsprechen. Eine positive Bewertung findet Beers Monographie überdies u.a. von (Löser 1981; Kiessling 1982).˄

  67. Aus dem buch auf deutschBeer gibt folgende Zusammenfasung seiner These: "The author analises the principle concepts which Luther makes use of in order to lay out his theologia crucis. He starts out with the famous visibilia et posteriora Dei of the Debate in Heildelberg in 1518, theses 19 and 20, and carefully examines all of Luther's literary patrimony right from his first works in 1509. From this análisis the author deduces: a) that Luther's great theses on justification, the sola fides, the turning away from the "Papacy, etc., have their ultimate root and are in a way determined in Luther's cristology; b) that this cristology shows a fundamental misunderstanding of the tradition of cristological, and trinitary faith as defined by the Councils; c) that the reading of Luther's theses has been carried out in later centuries througt Melanchton, who toned them down from their own fundamentally orthodox cristology, and this has made Luther\'s own stand go unrepealed; d) that Luther's great options in the decisive cristological questions are already found in the works he wrote from 1509 to 1511, much earlier than the «crisis» that would later set of the Protestant Reform. e) that at the root of these options there ins't primarily an análisis of the biblical texts, but the influence of the philosophical outlook of the Pseudo-Hermes Tris-megisto and of the mystisism of Theologia Deutch.“ (Beer, 1984) .˄

  68. (Beer 1980). Vgl. auch (Beer 1984a).˄

  69. Vgl. hierzu (Beer 1980, 323ff).˄

  70. Vgl. (Beer 1980, 31ff). (Rieske-Braun 1999b, 60ff). Vgl. auch (Bayer 2007, 8ff).˄

  71. (Beer 1980, 15).˄

  72. WA 7, 12ff.˄

  73. WA 7, 25-26, 32-36; 1-4. Vgl. auch WA 55, 8-16f.˄

  74. Vgl. hierzu (Beer 1995, 5f), (Beer 1980, 323ff).˄

  75. Vgl. Luthers Römerbriefvorlesung 1515/1516. WA 56, 158, 10-14: „Deus enim nos non per domesticam, Sed [11] per extraneam Iustitiam et sapientiam vult saluare, Non que veniat et [12] nascatur ex nobis, Sed que aliunde veniat in nos, Non que in terra nostra [13] oritur, Sed que de celo venit. Igitur omnino Externa et aliena Iustitia oportet [14] erudiri. Quare primum oportet propriam et domesticam euelli."˄

  76. WA 56, 401. Übers. durch T. Beer zit. nach (Beer 1995, 5).˄

  77. WA 57, Hebr 129, 6-15 übers. durch T. Beer, zit. n. (Beer 1980, 264).˄

  78. (Ratzinger 1982, 234f).˄


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