Form und Materie

In diesem Teilkapitel soll etwas Vorarbeit für einen Antwortversuch auf die Frage ‘Was ist das Sein der menschlichen Person?’ geleistet werden. Durch diesen Antwortversuch kann auch gleichzeitig die These geprüft werden, ob der substanzontologisch-relationale Personbegriff (vgl. Abb. 3.9. & Abb. 3.8. Schnitt- Fläche 7 des Venn-Diagramms) der adäquate Personbegriff ist oder nicht. Jede These hat sich an der Wirklichkeit, also den wirklich bestehenden, intelligiblen Sachverhalten, zu messen. Es ist also zu prüfen, ob die durch eine These bzw. Theorie postulierten Sachverhalte mit den in Wirklichkeit bestehenden Sachverhalten übereinstimmen oder nicht übereinstimmen bzw. nur teilweise. Die Antwort auf die Frage nach dem Sein der menschlichen Person steht hiermit in Verbindung. Das Sein der menschlichen Person unterscheidet sich wesentlich, so kann postuliert und auch erkannt werden, von allem apersonalen Sein dadurch, dass es ein geistiges Lebensprinzip bzw. eine geistigeWesensform besitzt.

Das Lebensprinzip oder diese Wesensform kann als der ontologisch zureichende Grund für die Einheit und Identität des jeweiligen Lebewesens Begriffen werden. Warum ist das so? Die Wesensform oder das Lebensprinzip kann als die einheits- und substanzstiftende Form des lebendigen Seienden, das sie besitzt, verstanden werden. Unter Form wird hier das nicht-materielle Ordnungsbzw. Strukturprinzip verstanden, das der ontologisch zureichende Grund für das reale Sosein eines Seienden ist. Das Ordnungs- bzw. Strukturprinzip strukturiert den Wesensstoff. Die Einheit von Wesensstoff und Wesensform konstituiert das substantielle Seiende. Diese Sachverhalte gelten auch für den Menschen bzw. für das menschliche Personsein. Denn dafür, dass Etwas existiert (Dasein) und auch dafür, dass es so existiert, wie es existiert (Sosein), bedarf es eines ontologisch zureichenden Grundes.26 Sehr bedeutungsähnlich zum Begriff der Form kann der Begriff der Natur oder des realen Wesens resp. Soseins sein. Richtig verstanden sind somit diese Worte synonym, da durch sie derselbe

Begriff gemeint werden kann. Gemäß der durch Aristoteles entwickelten

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