B1-2-1

Relevante Zitate

  • S. 15: "„Alle sagen, der Marxismus sei erledigt. Dem gegeniiber sagen wir, nein, er ist nicht erledigt, sondem es kommt darauf an, ihm die Trcue zu halten. Aber wenn man ihm wirklich die Treue halt, dann bedeutet das die Weiterbcwegung des dialcktischen Prozesses. Man konnte auch mit der Fiktion des Chaos beginnen. DaB in Wirklichkeit alles ganz einfach ist. Im Grunde wissen allc, wie es ist, aber keiner will es sagen. Dann erst Mar­ xismus, Treue. Solidaritat als Treue zur Theorie gleichbedeutend mit der bestimmten Veranderung..." Th. W. Adorno
  • S. 15: " Die Antworten, die Marx gibt, sind fur Adorno angesichts der Weltgeschichte unzureichend und miissen bei aller „Treue“, wie sich Adorno ausdriickt, „weiterbcwegt“ werden, aber so, daB der Kern der Dia- lektik nicht nur neu gedacht, sondern auch gcbildet werden muß"
  • S. 15: "Überwinden der Hegelschen Dialektik, die auch Jnnerhalb der marxistischcn Diskussion" noch „wesentlich idealistisch" waltet, was „unzulanglich“ sei. Natiirlich ist es wahr, wenn gesagt wird, Marx habe seinen Wert im Denken der Frankfurter Schule"
  • S. 16: "Alma von Stockhausen stellt im Riickblick auf Her­bert Marcuses Denken fest: „Nicht die von Karl Marx geforderte Giiterverteilung vermag gliicklich zu machen - sondem allein die freigesetzte Sexualitat. Deswegcn soli die menschliche Natur nicht nur eine genitale Befriedigung ermöglichen. Durch Umstrukturierung des mcnschlichen Wesens soll" - nach Marcuse - „eine Erotisierung aller menschlichen Zonen erzielt werden". Dazu hat die Kulturrevolution dcr 60-er Jahre in der Tat geführt. „Der allseitig libidinös entwickclte „neue Mensch" kann aber, nach Auffassung dcr Frankfurter, nur das Produkt der ..totalen Revolution" sein, da alle bisherige Sittc und Kultur - als Folge der Vernunftherrschaft - venichtet werden muß"
  • S. 25: "Geht es Adomo um die Uber­ windung des waltenden Widerspruchs in der Gesellschaft oder in der Weltge- schichte? Der neomarxistische Begriff von „Versdhnung“ bedeutet die „Tilgung jeder Erinnerungsspur von Versohnung". Unter einem moglichen Positivwer- den, bzw. einem Umschlag der Widerspruche ins Positive sieht die Frankfurter Schule „den Verdacht realer Fortdauer der Negativitat akut“78, was sich nicht nur auf das Gebiet der Kunst erstreckt. Adomo geht es nicht ums „Wegschaffen des Widerspruchs", weil nach seiner Auffassung „Asthetik“ „unkraftig ist", da sie „den konstitutiven Widerspruch auflost, anstatt Kunst durch ihn zu bestimmen'"
  • S. 30: "Adorno geht weiter und erklärt den Wert des von ihm vertretenen „radikalen naturgeschichtlichen Denkens", das „alles Seiende in Trimmer und Bruchstiicke", bzw. - wie sich Lukacs ausdriickt - in „eine Scha- delstatte" 113 verwandelt - in den Zerfall des Sinns. Adomo gencralisiert seine These von der Sinnlosigkeit „des Daseins" iiberhaupt, dessen Sinnhaftigkeit er ,3chon vor Auschwitz" zur ..affirmativen Lüge"114 verurteilt. Damit aber wird der These „eines Schocks"115 im Denken Adornos nach Auschwitz, wie es sachlich berechtigt erschcint, der Grund entzogen."

Quelle:

  • Guz Tadeusz. “Zum Gottesbegriff G. W. F. Hegels Im Rückblick Auf Das Gottesverständnis Martin Luthers Eine Metaphysische Untersuchung.” Lang 1998.

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