Was ist ein adäquater Begriff

Die Dinge oder Gegenstände der Wirklichkeit, die durch die Begriffe als eben diese begrifflich gemeint werden, sind also das intentionale Korrelat der Begriffe. Klassischerweise wird die Lehre von den Begriffen innerhalb der Logik behandelt. Wenn jedoch nach dem Sein des Begriffs als solchen gefragt wird, so gehört die Frage und Antwort zur Ontologie bzw. Metaphysik. Nun kann die interessante, aber schwierige Frage aufgeworfen werden, ob es so etwas wie objektive Begriffe gibt bzw. geben kann, oder ob alle Begriffe durch den vernunft- begabten Menschen gebildet werden. Wenn Letzteres zutreffen sollte, so müsste genauer untersucht werden, auf was genau durch die Begriffe abgezielt wird. Kann durch Begriffe nur auf das Wesen (τὸ τί ἦν εἶναι) meinend abgezielt werden? Dies scheint nicht zuzutreffen, da z. B. vom „Nichts“, oder auch von der „Existenz“, dem „Sachverhalt“ etc. ein Begriff gebildet werden kann, ohne dass diese Urdata ein reales Wesen, das z. B. mit dem realen Wesen dieses Menschen vergleichbar wäre, aufweisen. Trotzdem scheint die Begriffsbildung nicht immer etwas rein Subjektives zu sein, sodass berechtigterweise von einem adäqua- ten Begriff gesprochen werden kann. Diese Überlegungen sind insbesondere für die nachfolgende Suche nach einem adäquaten PersonBegriff von Relevanz. Wenn davon ausgegangen wird, dass es objektive Begriffe gibt bzw. geben kann, so kann sich auch der Mensch einen adäquaten Begriff von etwas Wirklichem bilden. Der adäquate Begriff kann somit mit dem objektiven Begriff überein- stimmen. Wenn zwei Personen einen adäquaten Begriff derselben Sache gefasst haben, so ist hiermit auch die Identität bzw. Selbigkeit des Begriffs mitausgesagt. Zwar gibt es bei diesen beiden Personen zwei unterschiedliche individuelle psychische Denkakte, aber nur ein und denselben Begriff resp. Denkinhalt. Wenn also wahr ist, was Husserl schreibt: „Was wahr ist, ist absolut, ist ‘an sich’ wahr; die Was ist Wahrheit? ist identisch eine, ob sie Menschen oder Unmenschen, Engel oder Götter urteilend erfassen.“, so muss es auch identische objektive Begriffe, neben rein willkürlich gebildeten geben, durch die diese eine identische Was ist Wahrheit? gedacht und letztendlich auch anderen Menschen mitgeteilt werden kann. Diese objektiven Begriffe wären somit Träger von Was ist Wahrheit?. Um mögliche Äquivokationen oder einen vagen Begriff zu vermeiden, gilt es, an dieser Stelle nochmals vertiefend nach den verschiedenen Grundbedeutungsmöglichkeiten des Ausdruckes „Denken“ zu fragen. Das Wort „Denken“ kann z. B. (a) den Denkakt, also die von Mensch zu Mensch unterschiedliche und individuelle psychische (geistig-seelische) Tätigkeit des Denkens meinen und (b) den Denkinhalt, also das, was gedacht wird, bezeichnen. Der Denkinhalt ist im Unterschied Die Dinge oder Gegenstände der Wirklichkeit, die durch die Begriffe als eben diese begrifflich gemeint werden, sind also das intentionale Korrelat der Begriffe. Klassischerweise wird die Lehre von den Begriffen innerhalb der Logik behandelt. Wenn jedoch nach dem Sein des Begriffs als solchen gefragt wird, so gehört die Frage und Antwort zur Ontologie bzw. Metaphysik. Nun kann die interessante, aber schwierige Frage aufgeworfen werden, ob es so etwas wie objektive Begriffe gibt bzw. geben kann, oder ob alle Begriffe durch den vernunft- begabten Menschen gebildet werden. Wenn Letzteres zutreffen sollte, so müsste genauer untersucht werden, auf was genau durch die Begriffe abgezielt wird. Kann durch Begriffe nur auf das Wesen (τὸ τί ἦν εἶναι) meinend abgezielt werden? Dies scheint nicht zuzutreffen, da z. B. vom „Nichts“, oder auch von der „Existenz“, dem „Sachverhalt“ etc. ein Begriff gebildet werden kann, ohne dass diese Urdata ein reales Wesen, das z. B. mit dem realen Wesen dieses Menschen vergleichbar wäre, aufweisen. Trotzdem scheint die Begriffsbildung nicht immer etwas rein Subjektives zu sein, sodass berechtigterweise von einem adäqua- ten Begriff gesprochen werden kann. Diese Überlegungen sind insbesondere für die nachfolgende Suche nach einem adäquaten PersonBegriff von Relevanz. Wenn davon ausgegangen wird, dass es objektive Begriffe gibt bzw. geben kann, so kann sich auch der Mensch einen adäquaten Begriff von etwas Wirklichem bilden. Der adäquate Begriff kann somit mit dem objektiven Begriff überein- stimmen. Wenn zwei Personen einen adäquaten Begriff derselben Sache gefasst haben, so ist hiermit auch die Identität bzw. Selbigkeit des Begriffs mitausgesagt. Zwar gibt es bei diesen beiden Personen zwei unterschiedliche individuelle psychische Denkakte, aber nur ein und denselben Begriff resp. Denkinhalt. Wenn also wahr ist, was Husserl schreibt: „Was wahr ist, ist absolut, ist ‘an sich’ wahr; die Was ist Wahrheit? ist identisch eine, ob sie Menschen oder Unmenschen, Engel oder Götter urteilend erfassen.“, so muss es auch identische objektive Begriffe, neben rein willkürlich gebildeten geben, durch die diese eine identische Was ist Wahrheit? gedacht und letztendlich auch anderen Menschen mitgeteilt werden kann. Diese objektiven Begriffe wären somit Träger von Was ist Wahrheit?. Um mögliche Äquivokationen oder einen vagen Begriff zu vermeiden, gilt es, an dieser Stelle nochmals vertiefend nach den verschiedenen Grundbedeutungsmöglichkeiten des Ausdruckes „Denken“ zu fragen. Das Wort „Denken“ kann z. B. (a) den Denkakt, also die von Mensch zu Mensch unterschiedliche und individuelle psychische (geistig-seelische) Tätigkeit des Denkens meinen und (b) den Denkinhalt, also das, was gedacht wird, bezeichnen. Der Denkinhalt ist im Unterschied zum Denkakt überindividuell und überaktuell, da derselbe Denkinhalt, der aus Begriffen besteht, von verschiedenen Menschen gedacht werden kann. Urteilt ein Mensch über etwas, so wird durch den Urteilsinhalt ein bestimmter Sachver- halt behauptet. Stimmt der behauptete Sachverhalt mit einem in Wirklichkeit bestehenden Sachverhalt überein, ist das Urteil wahr. Durch das Behaupten ei- nes Sachverhalts entsteht ein neuer Sachverhalt, der als eben dieser Sachverhalt diachronal bestehen bleibt. Ferner ist der Denkinhalt auch völlig unabhängig von dem jeweiligen denkenden Subjekt mit seiner ihm eigenen leib-seelischen Verfasstheit. Ob mir physisch so unwohl ist, dass ich keinen klaren Gedanken fassen kann, schmälert z. B. in keinster Weise meine gewonnene Einsicht in den notwendigen Sachverhalt, dass personale Verantwortung die Willensfreiheit des Menschen voraussetzt. Wäre also der Denkinhalt nicht wesensverschieden, so- wohl von dem individuell-psychischen Denkakt, als auch von dem denkenden Subjekt bzw. Bewusstsein, so würde z. B. eine andere psychische Denktätigkeit bzw. eine physische Veränderung des denkenden Subjektes bzw. Bewusstseins zu anderen Denkinhalten führen. Dieser hypothetische Sachverhalt steht aber, abgesehen von seiner inneren Inkonsistenz und der damit verbundenen Inkohä- renz, in kontradiktorischem Widerspruch zu den bislang gewonnenen Einsich- ten über notwendige Soseinseinheiten, notwendige Wesensgesetzmäßigkeiten und notwendige Sachverhalte und ist deswegen absurd. Wenn also dem Denken Begriffe zu Grunde liegen, so ist hier mit „Denken“ natürlich der Denkinhalt (b) gemeint. In der Begriffserfassung umgreift der Denkende durch den Begriff das Gemeinte geistig-intentional. Durch den Begriff begreift also der Denkende das Gemeinte, jedenfalls entsprechend dem Formalobjekt seines Begriffs. Dies ist wiederum die Voraussetzung, um das Begriffene auch sprachlich auszudrücken. Begreifen setzt also immer ein geistiges Subjekt voraus, das etwas begreift, das sich dessen bewusst ist, was es begreift bzw. auf was es durch den jeweiligen Begriff meinend abzielt. Ferner ist das Begreifen ein intentionaler geistig-innerlicher Vorgang, der nur dem jeweiligen sich selbstbewussten geistigen Subjekt bewusst ist. Überdies findet das geistige Subjekt extramentale Objekte vor, die nie rein subjektimmanent sein können, dies gilt sogar für den seinshetero- nomen intentionalen Gegenstand.61 Durch den adäquaten Begriff ist die ge- meinte Sache, auf die der Denkende durch den Begriff meinend abzielt, originär erschlossen. Der adäquate Begriff stimmt also mit der idealen und objektiven Bedeutungseinheit überein, die es neben den rein durch den menschlichen Geist gebildeten Begriffen zu geben scheint. Es gibt also eine bestimmte Bedeutung des Wortes „begreifen“, die sich von der im alltäglichen Sprachgebrauch üblichen Bedeutung unterscheidet, die eher synonym im Sinn von „erkennen“ verstanden wird. Die hier gemeinte Bedeutung von „begreifen“ drückt in der Regel aus, einen adäquaten Begriff des realen Wesens eines Dinges oder einer Sache etc. zu besitzen. Schon jetzt wird entsprechend dem Husserlzitat am Anfang die- ses Abschnittes deutlich, dass eine Begriffsanalyse als solche sehr wenig zu leis- ten vermag, da adäquate oder objektive Begriffe als solche für den menschlichen Geist aus sich heraus nicht intelligibel sind, wie z. B. notwendige Wesenheiten oder Wesenssachverhalte. Aus einer reinen Begriffsanalyse heraus lässt sich somit keine Erkenntnisgewinn über etwas erzielen. Bevor hierauf weiter eingegangen werden kann, soll gefragt werden, welche verschiedene Arten von Begriffen es gibt. Zu welcher Art von Begriff gehört der PersonBegriff? Ist der PersonBegriff ein einfacher oder komplexer Begriff, ein Begriff erster oder zweiter Intention, ein positiver oder negativer, ein klarer oder unklarer Begriff? Ist der Person- Begriff ein AllgemeinBegriff, ein Gattungs- oder Art- bzw. Sorten-, Individu- alBegriff oder ist der PersonBegriff ein transzendentaler in einem scholastisch-scotistischen Sinn? Mittels der geistigen Anschauung – der Wesensschau – kann einsichtiger Weise deutlich werden, dass der Begriff ein ideelles-geistiges Seiendes, eine Bedeutungseinheit ist, durch die das denkende Subjekt meinend auf et- was hindeutet oder abzielt. Wenn nach dem Wesen des Begriffs gefragt wird, so kann erkannt werden, dass der Begriff ein notwendiges und intelligibles Wesen besitzt. Der Begriff als solcher in seinem genuinen An-sich-Sein ist also nicht empirisch erfahrbar. Er kann nicht gesehen, gehört, gerochen, geschmeckt oder getastet werden. Zwar können unterschiedliche Menschen sich zu denselben Dingen und Sachverhalten der Wirklichkeit Begriffe bilden, doch ist deswegen der Begriff als solcher kein bloßes Für-Jemanden-sein. Damit die Menschen sich sprachlich sinnvoll verständigen können, ist es wichtig, sich auf die dieselben Begriffe zu beziehen und diese den Anderen durch die Sprache zu vermitteln. Die Bedeutungseinheit ist folglich nichts Materielles, sie hat kein Gewicht, kei- ne Ausdehnung etc. und kann deswegen z. B. auch nicht mit einem Küchenmesser zerteilt werden. Wohl aber kann das „gedruckte Wort“, das sich aus soundso vielen Buchstaben zusammensetzt, mit einem scharfen Küchenmesser in die einzelnen Buchstaben zerteilt werden. Dementsprechend wäre es geradezu ab- surd, würde z. B. ein Chirurg während einer Gehirnoperation auf die Idee kommen, nach dem PersonBegriff seines Patienten zu suchen. Ferner kann gefragt werden, in welchem Verhältnis der Begriff zu den durch ihn gemeinten realen Dingen bzw. Sachverhalten steht. Das durch den Begriff gemeinte Etwas, im Fall des PersonBegriffs, die Person, kann als intentionales Korrelat des Begriffs bezeichnet werden. Es ist von großer Wichtigkeit, das intentionale Korrelat nicht mit dem Bewusstsein zu verwechseln oder zu identifizieren, auch wenn das Bewusstsein intentional auf dieses extramentale Seiende gerichtet ist und es intentional-geistig umgreift. Der individual-psychische Akt des Bewusstsein, das intentional auf etwas Extramentales ausgerichtet ist, ist also selbst niemals in- tentional, genausowenig wie der Erkenntnisakt etwas erkennt, oder bestimmte Eigenschaften des Erkenntnisobjektes besitzt. Intentionale Bewusstseinskorrela- te sind also immer subjekttranszendent, sie stehen dem Bewusstsein, das sie in- tentional fasst, gleichsam frontal gegenüber. Hiervon sind die eigenen Bewusst- seinserfahrungen, die als solche selbst Teil des sie erlebenden Bewusstsein sind, zu unterscheiden. Besteht, so kann hier weiter einführend gefragt werden, ein Wesensunterschied, z. B. zwischen dem „Einhorn“, dem „viereckigen Dreieck“ und der „Person“? Kann diese Frage bejaht werden, so besteht auch ein Unter- schied zwischen dem Begriff des Einhorns, dem des viereckigen Dreiecks und dem Begri￿ der Person, durch die das denkende geistige Subjekt auf das Ein- horn, das viereckige Dreieck und die Person meinend abzielt. Wie infolge dieser Überlegungen deutlich wird, ist zwischen dem Begriff zu unterscheiden,68 den der Denkende fasst und durch den er auf etwas geistig meinend hindeutet und der Sache, sowie der idealen Wesenheit (εἶδος) und dem realen einzelnen Wesen (τὸ τί ἦν εἶναι), das in der realen Sache verwirklicht ist. Es kann kein adäquater Begriff gefasst werden ohne vorher vollzogene, empirisch vermittelte Wesenser- schauung. So kann mit Stein geschlussfolgert werden: „Das Wesen zeigt einen Aufbau aus Wesenszügen […] Das Wesen ist das, was begrifflich faßbar und wo- durch der Gegenstand faßbar und bestimmbar wird.“ (Stein, 2006, S. 72)