Personsein

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„In einem gewissen Verstande lassen sich alle zentralen Probleme der Philosophie auf die Frage zurückführen, was der Mensch sei und welche metaphysische Stelle und Lage er innerhalb des Ganzen des Seins, der Welt und Gott einnehme“(Scheler, 1955, S. 173).

Was ist Personsein

Die Frage nach dem Sein des Menschen ist eine Urfrage der Philosophie…

Zitate über das Personsein

„Und das unmittelbar gewisse Gegenwartsleben ist die flüchtige Erfüllung eines Augenblicks, sofort zurücksinkend und sehr bald völlig entgleitend. Das ganze bewußte Leben ist nicht gleichbedeutend mit ‚meinem Sein‘ – es gleicht einer belichteten Oberfläche über einer dunklen Tiefe, die sich durch diese Oberfläche kundgibt. Wenn wir das menschliche Personsein verstehen wollen, müssen wir versuchen, in diese dunkle Tiefe einzudringen.“ (Stein, 1950, S. 337)

„Die Frage nach dem Wesen des realen Seins ist das Urproblem der Ontologie. Sie knüpft an die selbstverständliche Unterscheidung zwischen Was-sein und Daß-sein an. Oder zwischen essenzieller und existenzieller Bestimmtheit. […] Es gibt den Allgemeinbegriff Mensch; es gibt die Idee Mensch; es gibt aber auch wirkliche Menschen. […] Der Unterschied zwischen essenzieller und existenzieller Bestimmtheit ist bei ideellen Gegebenheiten ein formaler. Ihr ‘Sein’ ist mit ihrem Sosein ohne weiteres gegeben und gründet in ihm. […] Den Menschen wie alle Realitäten gibt es nicht nur der Idee nach. Es gibt sie auch wirklich. Die Menschen existieren nicht deshalb, weil sie ihrer essenziellen Bestimmtheit nach das sind, was sie sind. Sondern sie sind, weil sie sind“ (Conrad-Martius, 1957, 91f.).

„Insofern könnte man sogar sagen, daß Personen erst im vollen Sinn den Begriff natürlicher Substanzen erfüllen. Und tatsächlich hat Aristoteles seinen Begriff der Substanz wohl am Paradigma des Menschen gewonnen“ (Spaemann, 1998, S. 42).


Urphänomene bzw. Urdata, wie die Person und der Mensch als Person können als solche nie in einem komprehensiven Sinn definiert werden, wohl aber von anderem Seienden durch Wesensdefinitionen abgrenzt und in ihrem wesensspezifischen Sosein und Dasein erkannt und philosophisch beleuchtet werden. Warum ist dies so? Wenn die Person, wenn die menschliche Person ein Urphänomen ist, so liegt ihre definitorische Unausschöpfbarkeit in der Einfachheit und Mächtigkeit ihres verwirklichten Soseins begründet. Es ist als solches unhintergehbar. Entweder wird das urphänomenale einzigartig-individuelle Sein der Person schauend anerkannt oder reduktionistisch umdefiniert und dem jeweiligen philosophischen Denksystem, den jeweiligen weltanschaulichen Paradigmata und philosophischen Vorlieben angepasst.


Untergruppen
  1. Personbegriff
  2. Was ist der Mensch?
  3. Welcher Seinsbegriff subsumiert Personsein beziehungsweise menschliches Personsein?
  4. Personverhalten
  5. Philosophie in Anwendung
  6. Was ist Personvergessenheit?

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