Überwindung des dialektischen Denkens

Durchschauen heißt so viel, wie verstehen. Obschon für das dialektische Denken der Widerspruch wesentlich ist, kann es dennoch „verstanden werden“. Mit Hilfe des entsprechenden dialektischen Verständnisschlüssels (Private) macht das dialektische Denken auf einmal Sinn – wenn dieses auch seiner „eigenen Logik“ folgt... Durch die neue dialektische Logik lässt sich die Wirklichkeit in einem anderen Licht betrachten. Die metaphysischen Begrifflichkeit werden übernommen und ihnen wird ein neuer – dialektischer Sinn – gegeben.

Liebe ist ein diachronales und interpersonales-intentionales Urphänomen, d.h. z.B.: der bräutlich Liebende schenkt sich selbst bewusst in und durch seine Liebe der geliebten Person, er sehnt sich sowohl nach der Vereinigung mit der geliebten Person, als auch nach dem Glück und dem wahren Wohlergehen der geliebten Person und v. v. Wird also von dem Phänomen Liebe gesprochen, so wird hiermit immer das Bewusst-auf-jemanden-Ausgerichtetsein von mindestens zwei Personen aufeinander konnotiert. Bewusst-auf-jemanden-Ausgerichtetsein ist ein anderes Wort für die personale Ich-Du-Begegnung oder Wir-Begegnung etc., durch die schon die dialogische Seinsstruktur der menschlichen Person aufscheint. In der erfüllten Liebe genügt es aber nicht, dass nur Jemand bewusst-auf-jemanden- ausgerichtet-ist, sondern dieser Jemand muss die Liebe bejahen und erwidern, indem er sich liebend auch auf den Geliebten bewusst ausrichtet und sich diesem z. B. in der bräutlichen Liebe hinschenkt. So kommt es in der Liebe zur personalen Begegnung, der eine communio-konstitutive Wirkkraft innerlich zu eigen ist. Es kann somit nur ein solches Wesen im engen und eigentlichen Sinn lieben, das im vollen Besitz seiner eigenen Natur, seiner selbst ist. Dasjenige Wesen, das sich selbst hat, ist u. a. die menschliche Person. Dieser Sachverhalt bekommt besonders im Selbstandsein der menschlichen Person, als auch in ihrem diachronalen Ich-Bewusstsein, der Ich-Identität zum Ausdruck.

Inhaltsverzeichnis

Diese Texte sind ein Work in progress.

Schlusszitat

„Erlösung vom Tode, vom Widersinn aller Geschichte ist prinzipiell geschehen. Christus hat in der Hingabe seines Leibes am Kreuz den Grundstein für das neue Jerusalem gelegt. Was der Mythos erhofft - die Befreiung von der Übermacht des Bösen -, ist geschenkt worden. Der Widerspruch von Endlichkeit und Unendlichkeit, Geist und Materie, den die griechische Metaphysik in der äußersten Schärfe logischer Entgegensetzung ausgetragen hat, ist gelöst. In der Inkarnation Christi erweist sich die Endlichkeit materiellen Seins als die Möglichkeit schenkender Selbsteinfaltung des selbstbewußten Geistes. Der Angelpunkt der Weltgeschichte ist die Inkarnation des Logos.“ (Stockhausen, 1990, 9)


Quelle

  • Stockhausen, Alma von. Der Geist im Widerspruch von Luther zu Hegel. 2. Aufl. Gustav-Siewerth-Akademie. Weilheim-Bierbronnen: Gustav-Siewerth-Akad, 1990.

Untergruppen
  1. Geist-Materie
  2. Zugang-Stockhausens-Philosophie
  3. Christl. Philosophie als Philosphie
  4. Ausdruck verschenkender Liebe
  5. Dialektisches Denken durchschauen
  6. Maria-Typus

Tags

  1. #Dialektik
  2. #Stockhausen.Dialektik
  3. #Geist-Materie

Backlinks